Neues Lernen mit dem Tablet

Seit 2009 ist Nick Denis Lehrer für Politik und Wirtschaft am Max-Weber-Berufskolleg in Düsseldorf. Gemeinsam mit der Kollegin und Projektleiterin Barbara Stieldorf koordinierte der 38-Jährige in den Jahren 2014 bis 2016 das Projekt „Changing Paradigm“, das unter Federführung des Berufskollegs als Strategische Partnerschaft im Rahmen von Erasmus+ realisiert wurde. Seither ist an der Schule einiges anders geworden.

März 2018, Manfred Kasper

„Entstanden ist das Projekt, weil wir an unserer Schule mehr zum Thema Tablet-Unterricht machen wollten“, erzählt Nick Denis. „Da wir selbst noch relativ am Anfang standen, waren wir auf der Suche nach innovativen Ideen und Partnern, mit denen wir uns austauschen konnten.“ Diese fand man mit dem Vocational College aus Oulu (Finnland), den Landesberufsschulen im italienischen Meran und im österreichischen Hartberg sowie dem Unternehmen Academic Data aus Essen. Dabei waren alle Partner alte Bekannte, denn das Max-Weber-Berufskolleg ist bereits seit 2012 Europaschule und verfügt über langjährige Erfahrung mit europäischen Mobilitätsprojekten, in der Regel durch Auslandspraktika für Auszubildende.

Das Thema Partnerschaft hingegen war wie der Einsatz von Tablet-PCs noch relativ neu für die Beteiligten. „Wir hatten zwar bereits einige Tablets an der Schule, Konzepte zum Einsatz im Unterricht gab es jedoch noch nicht“, erinnert sich Denis. Um hier weiter zu kommen, half der Blick über die Grenze, denn vor allem die Finnen konnten schon erste Erfahrungen aufweisen, die sie in die Partnerschaft einfließen ließen. Gearbeitet wurde in multinationalen Teams, ein Ansatz der, so Nick Denis, auch aufgrund der unterschiedlichen Bildungssysteme und der damit verbundenen Sichtweisen auf Schule und Unterricht sehr befruchtend war.

„Mittlerweile setze ich das Instrument regelmäßig ein.“

Aus dem Prozess resultierten Ideen wie der Einsatz einer Film-App, die vorzugweise in Tutorials genutzt werden kann. Derartige Methoden tragen laut Nick Denis erheblich dazu bei, Kompetenzen der Auszubildenden zu fördern, die im analogen Unterricht kaum angesprochen werden: „Den Einsatz der Film-App habe ich in Finnland kennengelernt. Anfangs war ich noch skeptisch, mittlerweile jedoch setze ich das Instrument regelmäßig bei kreativen Fragestellungen oder Erklärvideos ein. Das ist nicht nur eine willkommene Abwechslung im Unterricht, sondern zugleich eine enorme Lernmotivation.“

Ziel des Projektes war es, einen Paradigmenwechsel herbeizuführen und dazu beizutragen, dass die Schulen stärker auf digitale Kompetenzen eingehen, die auch im Berufsleben immer wichtiger werden. Dabei ging es zugleich darum, den Unterricht spannender und praxisorientierter zu gestalten. „Changing Paradigm“ entwickelte internationale und bilinguale Lernarrangements, die sowohl in Deutschland, Finnland, Österreich als auch in Südtirol einsetzbar sind.

Anfangs musste dazu viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, um die Lehrerinnen und Lehrer für die neue Methode zu begeistern, konstatiert Nick Denis. Er glaubt, dass mittlerweile ein Drittel der Belegschaft die Tablet-PCs regelmäßig im Unterricht nutzt, zwei Drittel tun es eher unregelmäßig. Verglichen mit der Ausgangssituation ist das aus seiner Sicht ein großer Erfolg, der vor allem darauf zurückzuführen sei, „dass wir die Kolleginnen und Kollegen von Anfang an gut auf die Technologie und die damit verbundenen Konzepte herangeführt haben“. Die Nachfrage nach entsprechenden Schulungen sei in den letzten Monaten enorm gestiegen.

Im Ergebnis ist das Lehren und Lernen mit den neuen Methoden flexibler geworden, die Lehrenden agieren zunehmend als Coach, der Unterrichtsphasen moderierend begleitet. Die Auszubildenden hingegen erhalten mehr Freiräume hinsichtlich der Nutzung geeigneter Lerninstrumente. Das stärkt ihre Medienkompetenz und macht den Unterricht insgesamt deutlich attraktiver. Um das Projekt nachhaltig zu verankern, wurde der tablet-unterstützte Unterricht ins Schulprogramm des Max Weber-Berufskollegs aufgenommen. Er eignet sich vorzüglich, um die drei Säulen des Programms – Neue Medien, Individuelle Förderung und Internationalisierung – abzubilden.

Neue Strategische Partnerschaften stehen bereits in den Startlöchern

Apropos Nachhaltigkeit: Der Dialog mit den Partnerschulen wird auch über das Projektende hinaus gepflegt – zum Beispiel über einen speziell eingerichteten Projekt-Blog und über Social Media-Kanäle. Das Spektrum reicht vom Erfahrungsaustausch und Tipps zu neuen Unterrichtsideen bis zu gemeinsam durchgeführten virtuellen Unterrichtsprojekten. Immer häufiger werden zudem die Anfragen anderer Schulen, die sich über technische und fachliche Möglichkeiten des tablet-unterstützten Unterrichts informieren möchten. Sie haben erkannt, dass derartige Ansätze das Angebot der beruflichen Bildung aufwerten und einen enormen Imagefaktor für die Schule darstellen.

„Die strategische Partnerschaft hat uns vielfältige Impulse für das Lehren und Lernen an der Schule gegeben“, fasst Nick Denis die Wirkung des Projektes zusammen. „Wir haben spannende Konzepte aus anderen Ländern adaptiert und eine intensive Kommunikation betrieben, aus der ein Mehrwert für alle Beteiligten entstanden ist.“ Dabei sei es gelungen, die Resultate der Partnerschaftstreffen im schulischen Umfeld umzusetzen und entsprechend der jeweiligen Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln. Wie gut das Ganze geklappt hat, zeigt auch die Tatsache, dass neue strategische Partnerschaften bereits in den Startlöchern stehen.

(Beitrag aus dem Newsletter der NA beim BIBB vom 15.03.2018 | Nr. 5; siehe auch: https://www.na-bibb.de/stories/erasmus-berufsbildung/neues-lernen-mit-dem-tablet/)

Jetzt bewerben zur Teilnahme an Kursen in Europa

Erasmus+ ist ein hervorragendes Programm der Europäischen Union zur Förderung der Bildung in allen Bereichen. So bieten das Programm auch Möglichkeiten zur weitestgehend kostenlosen Teilnahme an europäischen Kursen, bspw. auch im Bereich „Digitales Lernen“. Wir selber waren beteiligt an einem 3-jährigen ERASMUS+-Projekt (siehe www.incluedu.com), in dessen Rahmen wir Schulungsangebote entwickelt und auch einen Fachtag in Bad Kreuznach veranstaltet haben. 

Im Moment gibt es wieder die Möglichkeit, dass Sie sich für Kurse auf europäischer Ebene anmelden können. Da ich die Durchführenden persönlich kenne und daher uneingeschränkt empfehlen kann, habe ich deren deutschsprachige Kurse unter dem Menüpunkt Veranstaltungen aufgelistet (und werde gerne Kurse weiterer Anbieter übernehmen, sofern ich davon erfahre), weitere Kurse – meist in einfachem Englisch – in Amsterdam, Dublin, Hamburg, Helsinki, Graz, Wien, London und Zypern finden Sie auf der Webseite von IncluEdu.

Um eine Förderung für die Teilnahme (Reisekosten, Unterbringungskosten und Kursgebühren werden von der EU übernommen) zu erhalten, muss Ihre Einrichtung bis zum 1. Februar einen sogenannten Mobilitätsantrag bei der Nationalagentur einreichen. Hiererhalten Sie Informationen dazu. Auf dieser Seite finden Sie auch ein Dokument, das Ihnen helfen wird, ihren Antrag inhaltlich zu unterstützen. Gerne können Sie sich mit Fragen zu den Kursen oder zum Antrag an die Partner von atempo Graz wenden unter courses@atempo.at.

How Tablets are changing Education for All

This event introduced participants to the key outcomes of a 3-Year European Project funded by the Erasmus+ Programme (KA2) of the European Commission called IncluEdu (see http://www.incluedu.com). IncluEdu created an innovative, European-wide, modularised further education programme for, and network of, education providers by exploiting the huge potentials of tablets for wider inclusion of learners with special educational needs (SEN).

This engaging and interactive event on the 8th & 9th of June provided an overview of the potential of using tablets in an educational context to support inclusive approaches, provided „hands-on“ experiences with tablets and motivated participants to start using tablets in their own classroom to empower all learners. If you have any queries, please contact Mr Harald Weber.

Welcome and introduction to the day

Christoph Heider, Representation of the State of Hessen to the European Union 
Harald Weber, Institut für Technologie und Arbeit (ITA), Kaiserslautern, Germany

How ICT supports all learners in the classroomThomas Tröbinger, atempo, Graz, Austria 
Harald Weber, Institut für Technologie und Arbeit (ITA), Kaiserslautern, Germany

Practice example from Cyprus

Demetris Nicolaou, Primary Education Deputy Head Teacher, Dimotiko Scholeio Makedonitissas 3 – Stylianos Lenas, Cyprus

The PISA Studies and the Use of ICT – What Finland is going to do in order to climb back to the highest top

Petri Ilmonen, FAIDD, Helsinki, Finland 

Addressing the needs of a diverse student population

Sarah Boland & James Northridge, UrAbility, Dublin, Ireland

Multimedia Advocacy Pathway to Personalised Learning

Gosia Kwiatkowska, RIX Research and Media, London, UK

Success stories from Europe (I)

Paula Jägerhorn, FAIDD, Helsinki, Finland 

Accessibility features of state-of-the-art mobile technologies (hands-on)

Thomas Tröbinger, atempo, Graz, Austria

Application marketplace (hands-on)

Karl Bäck, atempo, Graz, Austria

Apps showcased:

Success stories from Europe (II)

Paula Jägerhorn, FAIDD, Helsinki, Finland 

Learning with iPads – Practice example from Belgium

Wendy Laenen & Liesl Janssens, Katholieke lagere school Hartelust, Tessenderlo, Belgium

Using participatory / feedback tools in the classroom (hands-on)

Gosia Kwiatkowska, RIX Research and Media, London, UK

IncluEdu – Inclusive Education with Tablets – Project no. 2014-1-AT01-KA200-000957. This project has been funded with support from the European Commission. This web page and the contents of the multiplier event reflect the views only of the authors / project consortium, and the Commission cannot be held responsible for any use which may be made of the information contained therein.

Inklusive Bildung mit Tablets, 06.06.2017 Bad Kreuznach

Tablet Computer bieten vielfältige und neue Möglichkeiten bei der Inklusion von Lernenden mit sonderpädagogischem Zusatzbedarf. An diesem Fachtag wurden die zentralen Erkenntnisse eines europäischen Projektes vorgestellt, das diese Potenziale mit einem innovativen, Europa-weiten, modularisierten Weiterbildungsprogramm erfolgreich aktiviert (siehe auch http://www.incluedu.com).

Bildungseinrichtungen erhalten durch dieses Weiterbildungsprogramm die notwendigen Kompetenzen, um mobile Technologien zielgerichtet und effektiv zur Verbesserung ihrer Inklusion derart einzusetzen, dass alle Schülerinnen und Schüler im Klassenraum davon profitieren. 

Der Fachtag gab einen kompakten Überblick über die Potenziale von Tablets, machte die neuen Technologien „begreifbar“ und live erfahrbar, und motivierte die Teilnehmenden dazu, eigene Erfahrungen damit im Unterricht, in Schulungen oder Weiterbildungen zu sammeln. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Harald Weber.

Begrüßung, Einleitung und Überblick über den Tag

Martina Pohl, Gesamtleitung WfbM und Leitung Pädagogik / Rehabilitation, Stiftung kreuznacher diakonie
Harald Weber, Institut für Technologie und Arbeit (ITA), Kaiserslautern
Eva M. Braun, Förderschulrektorin, Stiftung kreuznacher diakonie
Thomas Gemmel, Stiftung kreuznacher diakonie

Mit Tablets alle Lernenden individuell fördern

Tablets haben das Potential, maßgeschneiderte und bedarfsorientierte Bildung für alle Lernenden zu ermöglichen. In dieser einleitenden Einheit werden konkrete Schlüssel-Applikationen und Funktionen von Tablets vorgestellt und praktisch ausprobiert.

Thomas Tröbinger, atempo, Graz
Harald Weber, Institut für Technologie und Arbeit (ITA), Kaiserslautern

Parallel-Workshop 1: Lernvideos ganz einfach selbst erstellen 

In diesem Crashkurs wird vermittelt, wie man ohne Vorkenntnisse schnell (in „Null Komma Nichts“) mit dem Tablet Videos erstellen und bearbeiten kann.

Thomas Tröbinger, atempo, Graz 

Parallel-Workshop 2: E-Books in unter 15 Minuten selbst gestalten

Mit Tablets können Lehrende und Lernende ganz einfach ihre eigenen digitalen Materialien erstellen. Dabei verbinden sie Texte, Bilder, Videos und Ton zu einzigartigen, individuellen E-Books, die sie dann problemlos mit anderen teilen können.

Karl Bäck, atempo, Graz

Apps-Marktplatz für (fast) alle Sinne

Die digitale Welt des 21. Jahrhunderts bietet unendlich viele Möglichkeiten, Lernen spannender und aktiver zu gestalten als dies bisher möglich war. In diesem pädagogischen „Zirkeltraining“ können sich die Teilnehmenden frei von Lernstation zu Lernstation bewegen, um in die bunte Welt der Lerninnovationen rund um Lernspiele, Augmented und Virtual Reality oder Lernapps einzutauchen.

Thomas Tröbinger & Karl Bäck, atempo, Graz

Informationen zu den vorgestellten Applikation:

Kompetente Lehrende als Schlüssel zur inklusiven Bildung mit Tablets

Um mit Tablets zu Lehren und zu Lernen, müssen Bildungseinrichtungen gestärkt und Lehrpersonal qualifiziert werden. Im Rahmen des dreijährigen IncluEdu-Projekts wurde dazu ein modulares Kursprogramm mit Materialien und einer Onlineplattform entwickelt, das Lehrende dazu motiviert und befähigt, Tablets im Unterricht kreativ und zielführend einzusetzen, um inklusive Bildung umzusetzen. 

Thomas Tröbinger & Karl Bäck, atempo, Graz

Überblick über Fortbildungsmöglichkeiten im Rahmen des Erasmus+ Programmes der Europäischen Kommission Thomas Tröbinger, atempo, Graz

IncluEdu – Inclusive Education with Tablets. Ein Projekt der Leitaktion 2 – Strategische Partnerschaften des Erasmus+ Programmes der Europäischen Union. Project no. 2014-1-AT01-KA200-000957. Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung / Webseite / Veranstaltung trägt allein der Verfasser sowie das Projektkonsortium; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.