Charta Digitale Bildung

Digitalkompetenzen sind Teil der Allgemeinbildung geworden und Basis für Mündigkeit in der vernetzten Welt, meint die Gesellschaft für Informatik.

Ein breites Bündnis aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft setzt sich für ein gemeinsames und umfassendes Verständnis von Bildung in der digitalen Welt ein. Die Gesellschaft für Informatik (GI) hat dazu eine „Charta Digitale Bildung“ lanciert, die auf den mündigen vernetzten Bürger abzielt. Es gehe nicht um politische Forderungen oder Positionen, sondern um ein gemeinsames, zeitgemäßes Verständnis von Bildung, betonte GI-Geschäftsführer Daniel Krupka zur Präsentation der Initiative am Mittwoch.

„Im Kontext von Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung haben die traditionellen Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen wesentliche Veränderungen erfahren“, heißt es in der Erklärung. Darüber hinaus seien digitale Fähigkeiten mittlerweile selbst „zu einem festen Bestandteil der Allgemeinbildung geworden und grundlegende Voraussetzung für Mündigkeit in der digitalen Welt, gesellschaftliche Teilhabe und berufliche Entwicklung“.

Um die geforderten Kompetenzen zu entwickeln, müssen laut der Charta alle Schüler bereits in der allgemeinbildenden Schule die Phänomene, Gegenstände und Prozesse der durch Digitalisierung geprägten Welt aus technischer, gesellschaftlich-kultureller und anwendungsbezogener Perspektive „systematisch reflektieren, ergründen und gestalten können“. Dazu gehöre ein umfassendes Grundlagenverständnis. Die GI plädiert generell seit Längerem dafür, Informatik sowie den bewussten Umgang mit Computern, Algorithmen und Code frühzeitig in Lehrplänen zu verankern.

(Beitrag von Stefan Krempl auf heise.de)

Digital – Inklusiv: Der Digital-Preis des CBP

Zum ersten Mal schreibt der CBP in diesem Jahr den Digital-Preis zur Förderung von Teilhabe für Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen durch digitale und technische Innovationen aus. Unter dem Motto „Digital – Inklusiv“ setzt der CBP einen Impuls in die Behindertenhilfe und Psychiatrie als auch in Politik, Forschung und Wirtschaft, um den Einsatz von digitalen Technologien für eine selbstbestimmte Teilhabe selbstverständlich werden zu lassen. Der Preis ist mit insgesamt 12.000,- € dotiert. Die Schirmherrschaft hat Staatsministerin Dorothee Bär als Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung übernommen. Bewerben können sich ab sofort verbandsübergreifend Einrichtungen und Dienste aus der Eingliederungshilfe bis zum 14. Juni 2019. Zum Digital-Preis

Inklusion in der beruflichen Bildung am konkreten Fall der KFZ-Mechatronik mittels Virtual Reality Technologie

Das Projekt InKraft möchte für Menschen mit Behinderung neue berufliche Perspektiven im Bereich des Kfz-Handwerks schaffen. Durch den Einsatz digitaler Medien und Technologien sollen sie befähigt werden, den Beruf des Kfz-Mechatronikers bzw. der Kfz-Mechatronikerin zu erlernen und auszuüben. InKraft erprobt hierfür ein innovatives, virtuell basiertes Lernkonzept, das an den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen im Kfz-Handwerk ausgerichtet ist.

Eine webbasierte Lernplattform ermöglicht die Abbildung realer Arbeitsabläufe in einem arbeitsorientierten Lernkontext. Um die Lernszenarien praxisnah umzusetzen, wird mit Hilfe von Virtueller Realität (VR) eine 3D-Lernwelt implementiert. Innerhalb der Lernwelt kann auch auf weitere Inhalte, wie zum Beispiel Lernvideos aus kfz4me.de, zurückgegriffen werden. Daneben ermöglichen die Technologie und Konzepte, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer reale Diagnose- und Instandhaltungsarbeiten aus der Ferne durch Telesupport unterstützen können. Trainerinnen bzw. Trainer – möglicherweise mit physischem Handicap – haben hier über die 3D-Brille virtuell Zugang zum Lern-/Arbeitsort von Monteurinnen und Monteuren (Auszubildende/Gesellen), bei denen ein Kamerasystem installiert ist. Auf diese Weise können Arbeits- und Lernprozesse kollaborativ begleitet werden.

Die Anwendungsfelder der Lernplattform sowie des Telesupport werden didaktisch und technologisch skalierbar für die Lernorte Berufsschule, Unternehmen und Berufsbildungszentrum umgesetzt.

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union (ESF) gefördert.

Projektpartner:

  • Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis e.V., Iserlohn
  • Technische Universität Kaiserslautern, Kaiserslautern
  • Universität Siegen – Fakultät II – Department Erziehungswissenschaft und Psychologie, Siegen
  • imc information multimedia communication AG, Saarbrücken
  • AWS-Institut für digitale Produkte und Prozesse gGmbH, Saarbrücken

Geldgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Fördervolumen: 275.000 €

Laufzeit: 01.10.2017 – 30.09.2020

Weitere Informationen zum Projekt siehe https://www.aws-institut.de/forschungsprojekte/inkraft/

(Quelle: BMBF Projektdatenbank, siehe https://www.qualifizierungdigital.de/de/projektdatenbank-27.php)

Schüler sehen Nachholbedarf beim Einsatz neuer Medien

Die Schüler sehen im Südwesten einen erheblichen Nachholbedarf beim Einsatz neuer Medien im Unterricht. Viele Lehrer betrachteten die digitalen Medien als Gegner und nicht als nutzbare Unterrichtsinhalte, sagte der Vorsitzende des Landesschülerbeirates, Leandro Cerqueira-Karst, am Freitag in Stuttgart. Die Lehrer müssten auch entsprechend geschult werden.

So müssten die Schulleitungen darüber nachdenken, wie das Handy positiv im Unterricht genutzt werden könne. Dann müsse man sich aber auch über Schüler Gedanken machen, die sich so ein Gerät nicht leisten könnten. Für sie müssten gegebenenfalls Handys bereitgestellt werden. Beiratsmitglied Ingo Heide erklärte, es gehe darum, im Unterricht einen bewussten Umgang mit dem Handy zu vermitteln. Das sei besser als ein Handy-Verbot, das es an vielen Schulen gebe.

Das Kultusministerium von Ressortchefin Susanne Eisenmann (CDU) erklärte, der Wunsch nach einer stärkeren Einbeziehung von Handys in den Unterricht sei nachvollziehbar. „Es geht darum, einen bewussten Umgang mit den Vor- und Nachteilen der Geräte zu lernen“, teilte eine Sprecherin mit. Je nachdem wie alt die Schüler sind, benutzen sie die Geräte ganz anders. „Deshalb werden wir auch weiterhin kein allgemeines Handyverbot an Schulen einführen.“

Die Schülervertreter sprachen sich auch dafür aus, in den Aufbau und die Betreuung von neuen IT-Techniken externe Partner mit einzubeziehen. Bislang sei es an den Schulen oft so, dass sich ein Lehrer neben seinem normalen Unterricht um sämtliche IT-Sachen der Schule kümmern müsse – damit sei er dann oft überfordert.

(Quelle: heise)