Digitale Tools für Inklusive Bildung

atempo (Graz) hat sich schlau gemacht und das weitreichende Angebot für inklusive Apps durchforstet. Viele Apps wurden in der Praxis getestet. Die Ergebnisse stellen sie in einer leicht verständlichen, barrierefreien Broschüre allen interessierten Menschen kostenlos zur Verfügung.

atempo setzt dabei den Schwerpunkt auf iPads, da viele (inklusive) Lern-Apps nur für diese Geräte entwickelt wurden. Aus Sicht von atempo bieten  iPads die beste Unterstützung für Personen mit Einschränkungen.

Die Erstellung dieser Broschüre wurde aus Mitteln des EU Projektes SOIL (Social Inclusion of Learners) finanziert und leistet einen Beitrag zur Nachhaltigkeit dieses Projektes.

Digitalisierung – ist eh nur Technologie! Oder?

Seit einigen Jahren versuchen Organisationen, die in der beruflichen Aus- und Weiterbildung (englisch: vocational education and training – VET) in ganz Europa tätig sind, inklusiver zu werden, um eine qualitativ hochwertige Bildung für alle Bürgerinnen und Bürger umzusetzen. In jüngster Zeit hat auch die Digitalisierung auf ihrer Agenda an Bedeutung gewonnen, da sie als Eckpfeiler der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft in der EU mit dem Versprechen eines enormen Wachstumspotenzials für Europa gilt. Die digitale Transformation der beruflichen Bildung erwies sich jedoch als weitaus komplexer als nur die Beschaffung und Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Aufgrund dieser Komplexität befinden sich die Berufsbildungsorganisationen in dem Dilemma, entweder ihre Ressourcen aufzuteilen oder eines ihrer ehrgeizigen Ziele fallen zu lassen. Das ERASMUS+-Projekt EICON fand eine dritte Option, die diese „Entweder-oder“-Beschränkung aufhob und Synergien zwischen der Inklusion und der Digitalisierung in der Berufsbildung aufzeigt. Erste Ergebnisse, die von Berufsbildungseinrichtungen genutzt werden können, liegen nun vor.

Die Projektteilnehmer sind davon überzeugt, dass es für jede in der Berufsbildung tätige Organisation / Institution keinen „einen besten Weg“ gibt, ihre Inklusionskapazität durch den strategischen Einsatz von IKT zu erhöhen. Vielmehr muss jede ihre eigene Lösung finden, die dann perfekt zu ihrer jeweiligen Situation und ihren Anforderungen passt. Daher zielen die Ergebnisse des EICON-Projekts darauf ab, Organisationen / Institutionen durch einen gründlichen Überprüfungsprozess ihrer derzeitigen Struktur zu führen. Dies wird durch eine Reihe von Fragen geschehen, wobei jede einzelne den Blick auf einen wesentlichen Bereich lenkt. Diese Fragensammlungen werden in thematischen Checklisten gebündelt. Zwei Checklisten, eine mit dem Schwerpunkt „Pädagogik und Lehr-/Lernansätze“ und eine zweite mit dem Schwerpunkt „Technologien und Infrastruktur“, wurden jetzt von den Projektpartnern veröffentlicht, weitere Checklisten (die zusammen einen Werkzeugkasten bilden werden) werden im Laufe des Jahres 2020 folgen.

Jede einzelne Checkliste ist ein Instrument, das intern von einer Gruppe von Akteuren der Berufsbildung (z.B. Lehrkräfte, Lernende, Management, Vertreter der Berufe und Lehrfächer oder des Arbeitsmarkts, Verwaltungspersonal usw.) gemeinsam verwendet werden soll. Es wird empfohlen, die Fragen einer Checkliste intern mit diesen Akteuren zu diskutieren und dann eigene Schlussfolgerungen auf der Grundlage der Diskussionsergebnisse zu ziehen. Bei weitem nicht alle Punkte der Checkliste müssen positiv beantwortet werden. Wenn jedoch keiner davon erfüllt ist, d.h. eine bestimmte IKT/Digitales Medium/Digitalisierungsstrategie keinen der Checklistenpunkte erfüllt, dann wird sich deren Beschaffung / Einsatz wahrscheinlich nicht positiv auf das jeweilige Thema auswirken.

Um die aktuellen EICON-Checklisten anzusehen und herunterzuladen, besuchen Sie bitte www.eicon-project.eu

Workshop Digitalisierung und ihr Auswirkungen

Am 26.September fand im „Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung“ das diesjährige „Expert*innengespräch zur Teilhabe am Arbeitsleben“ des BeB (Bundesverband evangelischer Behindertenhilfe) statt.

Thema war: „Zukunft der Arbeit– Digitalisierung und ihre Auswirkungen“

Handouts der Vorträge und Worksshops finden sich auf der Plattform des BeB.

50.000 iPads für Schulen und Kindergärten in Glasgow

Die Stadt Glasgow will Schulen und Kindergärten umfassend mit iPads ausrüsten: Bis zum Jahr 2021 sollen nach bereits abgeschlossenen Testläufen an ersten Schulen insgesamt über 50.000 der Apple-Tablets im Lehrbetrieb eingeführt werden, wie britische Medien berichten. Sämtliche Schüler der Sekundarstufe werden dabei ein eigenes iPad kostenlos erhalten, in Grundschulen und Kindergärten müssen sich rund fünf Kinder jeweils ein Tablet teilen.

Die iPad-Vergabe ist Teil einer umgerechnet über 330 Millionen Euro teuren, auf sieben Jahre angelegten Digitalisierungsinitiative für Schulen, die das Glasgow City Council in Zusammenarbeit mit einer kanadischen IT-Firma durchführt, wie die BBC berichtet. Wie viel das iPad-Projekt allein koste, lasse sich nicht beziffern. Die Initiative umfasse auch eine Netzwerkaufrüstung der Schulen mit Breitbandanschlüssen und WLAN-Abdeckung im Klassenzimmer.
Die Schüler können die fernverwalteten iPads mit nach Hause nehmen und dürfen mit den Geräten auf das Internet zugreifen, heißt es weiter – soziale Netzwerke und „unpassende Webseiten“ sollen blockiert werden. Die Kinder seien dabei für ihre iPads selbst verantwortlich. Bei den Testläufen an ersten Schulen habe es aber keine Probleme gegeben. Bücher und Arbeitshefte sollen die Tablets nicht komplett ablösen, diese werden parallel weiterverwendet.

Tablets sollen Kinder auf „digitale Arbeit“ vorbereiten
Insgesamt werden im Rahmen des Projekts 47.100 iPads an Schüler ausgehändigt sowie 4.900 iPads an Lehrkräfte, dies solle letztlich 70.000 Kindern in Glasgow einen Zugang zu den Tablets bringen. 90 Prozent der Jobs in Schottland beinhalten „digitale Arbeit“, darauf wolle man die Schüler umfassend vorbereiten, erklärte Chris Cunningham, das für den Bildungsbereich zuständige Stadtratsmitglied, gegenüber dem Sender STV. Er glaube, dass dadurch das Bildungsniveau an allen Schulen und in den Kindergärten angehoben werde. Es handele sich um das größte Bildungsprojekt von Apple in Europa, so Cunningham.

(Quelle: heise online, siehe https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Ueber-50-000-iPads-fuer-Schulen-und-Kindergaerten-in-Glasgow-4508769.html)

IncluMOVE – Ein Qualifizierungsbaustein für den Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt

Das Bildungsprojekt incluMOVE lässt eine kontextbewusste und interaktive Lern- und Arbeitsumgebung entstehen, die durch Projektionen Hilfestellungen, Erklärungen und Spaß an der Arbeit bietet. Zudem soll das Lernen an diesem innovativen und barrierearmen Arbeitsplatz den Betroffenen die Qualifikation zu fünf Grundfertigkeiten geben: Montieren/Fügen, Greifen/Platzieren, Messen/Inspizieren, Einstellen und Hilfsfunktionen. Dieser Qualifizierungsbaustein soll auch überregionale Gültigkeit haben, nach § 68 BBiG und BAVBVO (IHK). Diese Qualifizierung soll Arbeitgeber, ebenso wie die Menschen mit Leistungsminderung selbst ermutigen. Die Arbeitgeber können auf die Qualifizierung dieser Menschen vertrauen und so Stellen in ihren Firmen anbieten, während die leistungsgeminderten Menschen mit Selbstsicherheit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten eine solche Stelle antreten können.

Innovationen und Technik
Um Menschen mit Leistungsminderung eine optimale Lern- und Arbeitsumgebung zu bieten, werden Projektionen als Hilfestellungen verwendet. Beispielsweise kann ein projiziertes Video den Ablauf eines Monatgevorgangs im Detail zeigen und bei Bedarf vom Nutzer pausiert werden, oder Licht wird auf die Stelle eines Werkstücks projiziert, an dem das nächste Teil montiert werden soll. Ebenso ist eine auditive Unterstützung denkbar. Eine weitere Hilfestellung im Erlernen oder Durchführen eines Montagesvorgangs, wird ein haptisches Gerät sein, das die Hand eines Nutzers leitet und so das Bewegungslernen anspricht. Jedoch soll den Menschen nicht nur ein optimaler, auf ihre Fähigkeiten abgestimmter Arbeitsplatz geboten werden, sondern der Spaß an der Arbeit soll ebenfalls gefördert werden. Hierzu werden spielerische Elemente eingebaut, wie z.B. ein Punktesystem, eine Fortschrittsanzeige, die die Schnelligkeit oder Richtigkeit der durchgeführten Aufgabe anzeigt, oder ein komparativer Spielmodus, der einen spielerischen Wettbewerb anstoßen soll. Natürlich können alle Elemente individuell auf den entsprechenden Nutzer bzw. Spieltypen angepasst und ein- oder ausgeschaltet werden, um den maximalen Spaß zu fördern und keinen Druck zu erzeugen

Verbundkoordinator

  • FEMOS gemeinnützige GmbH

Partner

  • Hochschule Offenburg
  • Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung, Stuttgart
  • Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e.V.
  • AUDI AG, Ingolstadt
  • IHK Region Stuttgart

Volumen

  • 2,2 Mio €

Laufzeit

  • 10/2017 – 09/2020

Weitere Informationen unter: http://inclumove.de/